So manchen seh ich weichen    

1) So manchen seh ich weichen vom Herrn; soll ich es auch?
Nein, feig die Segel streichen ist nimmer Christenbrauch.
Nicht stolz im Übermute sag ich's, als sei ich fest;
dem trau ich, der im Blute mich reinigt und nicht läßt.

2) Wenn viele sündig leben, wer sagt, ich müßte mit?
Nein, ich will Ihm nachstreben bei jedem Schritt und Tritt.
Nicht sag ich's um zu halten mein Wort in eigner Kraft.
Nein, Jesum lass ich walten, der das Vollbringen schafft.

3) Wenn andre weltlich scherzen, sprich, darf ich solches tun?
Nein, nein in meinem Herzen soll Jesu Liebe ruhn.
Nicht blind im Selbstvertrauen sag ich's, das leicht betrügt;
nein, um auf Ihn zu bauen, des Wort mir niemals lügt.

4) Wenn meine Liebsten hassen den Herrn, beirrt es mich?
Darf ich Ihn dann verlassen? Nein, Ihm gehöre ich.
Nicht sag ich das im Wahne, als ob ich's selbst vermag.
Ich halte mich zur Fahne, die Sieg bringt Tag für Tag.

5) Wenn Gläubige erkalten, durch Satans List verführt,
will ich die Treue halten dem Herrn, dem sie gebührt.
Nicht sag ich das verwegen, als ob mein Mut nie weicht;
ich trau auf dessen Segen, der Kraft dem Schwachen reicht.

6) Wenn Jesusjünger fliehen, fällt dann das Los auch mir,
mich scheu zurückzuziehen? Ich bleibe, Herr, bei Dir.
Nicht sag ich's, weil ich meine: "Ich führe das schon aus";
das tust Du, Herr, alleine! Nur Du bringst mich nach Haus.