So lang, als Erd und Sonne stehn    

1) So lang, als Erd' und Sonne stehn,
soll fortgehn Saat und Ernte.
Gott sprach es, als sein Wink die Seen
der Schreckenflut entfernte.
Und fest steht, was sein Wort versprach,
das rühmen ihm Äonen nach:
das hallt dies Jahr ihm wieder.

2) Von oben, wo der Ew'ge thront
mit heil'gem Königsstabe,
wo er, des Lichtes Vater, wohnt,
kommt alle gute Gabe.
Nie hört der Gnadensonne Lauf,
nie hört sein Born zu strömen auf.
Preis seinem Vatersegen!

3) Er krönt das Jahr mit seinem Gut,
er lässt die Scheunen füllen.
Und Fels und Berg und Garten tut
nur seines Wohltuns Willen.
Die Wolke regnet, donnert, schneit,
wie ihr sein Segenswink gebeut.
wohl uns des großen Gebers!

4) Er gibt mit milder Gotteshand.
Und wenn die Au'n erstarben,
lässt seiner Huld verwahrtes Pfand
doch seine Welt nicht darben:
und wenn in Leichenhüllen nun
die müden Saatgefilde ruhn,
nährt er uns Kraft und Leben.

5) Er gibt mit weisem Gottesmaß,
mehr jetzo, jetzo minder:
nie aber, nein, noch nie vergaß
der Vater seine Kinder.
Er, der so gern uns Gutes tut,
er weiß, was heilsam ist und gut.
Preis seiner Vatertreue!

6) Wisst, unser großer Geber liebt,
die ihm an Mühe gleichen,
und, was er überflüssig gibt,
gern armen Brüdern reichen.
Als Darlehn, das ihm wuchern soll,
füllt er des Vorrats Räume voll.
Preis ihm, dem Gott der Liebe!

7) Ja, bringt ihm Preis im Heiligtum
an seinen Dank-Altären!
Lasst Haus und Tisch den edlen Ruhm
der Gottes Güte mehren!
Ihm bleib in reiner Dankbarkeit
Geist, Seel' und Leib zum Ruhm geweiht
und jeder Tag des Lebens!

Text:
Melodie: Es ist das Heil uns kommen her