1) Sinnt nach, ihr Brüder, und bedenkt,
warum euch Gott die Gnade schenkt.
Er spricht: In angenehmer Zeit
hört' ich dich an mit Gütigkeit;
der Tag des Heiles war verhanden,
so bin ich dir auch beigestanden.
Der Tag des Heiles ist jetzt hier,
die rechte Zeit steht vor der Tür.
2) Seid alles Ärgernisses frei,
dass unser Amt ohn' Tadel sei;
zeigt mit der Tat an jederzeit,
dass ihr des Höchsten Diener seid.
Erlernet mit Geduld verlachen
angst, Trübsal, Unlust, Kerker, Wachen,
Müh', Aufruhr, Schläge, Hungersnot,
und wo was mehr ist als der Tod.
3) Seht, dass ihr eine Keuscheit liebt,
Erkenntnis eures Gottes übt,
der Liebe, Langmut, Freundlichkeit,
im Heil'gen Geist ergeben seid.
Sagt frei heraus, das was ihr wisset,
weil ihr dess Herren Kraft genießet.
Gerechtigkeit sei euer Schild,
für dem kein feindlichs Waffen gilt.
4) Es sage gleich der Welt Verstand,
ihr seid Verführer, unbekannt,
müsst tot, gezüchtigt, traurig sein,
seid arm, habt nichts als Not und Pein,
so wird euch Gott doch Zeugnis geben,
er kennt euch, lässt und schützt das Leben,
macht, dass ihr reich und fröhlich seid,
habt alles innen weit und breit.