1) Singt unserm Herrn ein neues Lied,
wo nur ein geistliches Gemüt
das Feuer hat, ein Lied zu dichten!
Ein Lied von seiner Majestät,
die auf den höchsten Thron erhöht,
sich Lob und Opfer lässt entrichten.
Ein neues Heil, - ein neuer Fried'!
Ein neuer Dank, ein neues Lied! -
2) Singt, wer nicht selber dichten kann,
dem nach, der es ihm vorgetan,
der ihm Wort, Bild und Töne leihet!
Wer Atem hat, der schweige nicht.
Es ist der ganzen Menschheit Pflicht,
dass sie dem Herrn Gesängen weihet.
Sing', alle Welt, von Chisti Heil.
Nehmt Heiden, an dem Mittler Teil!
3) Groß ist der Herr und wunderbar.
Gesamter Heiden Götterschar,
was sind sie für ein arm' Gemächte!
Ein Schmiedwerk eines schwachen Geists.
Der Herr ist Gott, und Er erweist's.
Denn was vermag nicht seine Rechte?
Gott hat die Welt aus nichts gemacht.
Den Götzen hat ein Tor erdacht.
4) Groß ist der Herr, unendlich groß!
Seitdem sich sein Gebot ergoss.
Und Engeln rief, und Menschen schufe.
Geht's immer prächtig vor ihm zu.
Im Himmel selbst ist keine Ruh'.
Ein jeder Engel auf der Stufe,
die ihm die heil'ge Ordnung weist,
lobt, betet an, und dankt und preist.
5) Hienieden dient Ihm Aarons Haus.
Das suchte Gott sich selber aus,
zum Opfern, Räuchern und Versöhnen.
In weisen Kleidern allzumal.
Wie stark ist Levi Kinder Zahl!
Wie stark ihr Singen, Loben, Tönen!
So prächtig klingt im Heiligtum,
auf Salems Hügeln Gottes Ruhm!
6) Ihr Heiden, kommt, und stimmt mit ein!
Es mögen tausend Völker sein:
nicht eines soll zurücke bleiben.
Gott stürzt den Erdentempel um.
Das neugepflanzte Christentum
soll Christi Lob viel weiter treiben.
Bring, alle Welt, Geschenke her!
Der Herr ist Gott, und keiner mehr!
7) Kommt, wo Er je sein Zelt gesetzt,
wo Er sein Christenvolk ergötzt,
mit Wort und Eid und Gnadenzeichen!
Eu'r Kleid sei reine Heiligkeit,
der Schmuck, den er euch selber leiht, -
so könnet ihr den Priestern gleichen.
Kommt, betet an, und jauchzt und singt,
bis es durch Welt und Himmel klingt!
8) Erzählt von Christi Königreich!
Nein, Roms Reich ist ihm weit nicht gleich,
dem Reich, das ewgen Frieden heget.
Die volle Gnade Gottes bringt,
Welt, Sünde, Tod und Hölle zwingt.
Und wo der Wider-Christ sich reget,
die Welt von seinem Zwang befreit:
die selbstige Gerechtigkeit.
9) Ihr Engelreiche, glänzet auf!
Man seh es an der Sterne Lauf,
dass sie uns unsern Segen gönnen!
Die Kirche Gottes jauchze froh!
Denn noch zu keiner Zeit war's so.
So hat's die Welt nie rühmen können:
dass Gott sich selber aufgemacht,
und Heil mit sich herabgebracht!
10) Dir gilt es, armes Erdenrund!
Mach es durch tausend Stimmen kund,
durch aller Wind- und Meeresbrausen,
durch aller Zungen Lob und Schall
durch Feld und Länder Widerhall,
und aller Bäum' und Wälder Sausen,
durch aller Heiden Lustgeschrei:
dass Gott im Fleisch willkommen sei!
11) Tönt laut! Er kommt, des Vaters Sohn,
seht Krippe, Kreuz und Thron!
Heil, Leben, Segen will er bringen.
Hofft, glaubt und heiligt euch bei Zeit,
denn Wahrheit und Gerechtigkeit
soll unser ganzes Rund durchdringen.
Wohl uns, wenn Gott im Fleisch regiert,
und als ein Hirt' die Herde führt!