1) Singt Gott ein herzlichs Lied zu Ehren,
lass deinen Dank, du Schiffsvolk, hören.
Jauchzt all in treuer Fröhlichkeit,
die ihr mit uns zu Schiffe seid,
und zeigt der Nachwelt eure Lehren.
2) Besingt des Herren Wunderwerke,
besingt des Herren Kraft und Stärke.
Kein Gott ist nicht so groß als er.
Denn ihm gehorchen Sturm und Meer
und zeigen ihrer Pflicht Gemerke.
3) Des Todes Schlund stand für uns offen,
als uns das Ungestüm getroffen.
Wir sahen keines Trostes Licht.
Da war noch Rat, noch Zuversicht.
Doch stand auf Gott noch unser Hoffen.
4) Der hat auch unsre Bitt' und Flehen,
als unser Vater, angesehen,
hat Sturm und Wellen insgemein
auf seines Heißens stille sein,
dass gar kein Schiffbruch ist geschehen.
5) Des Donners Strahlen muss verschwinden,
dass uns kein Blitzen an kann zünden.
Der Wolken Röhre stopft er zu,
des Hagels Eis beeist in Ruh'
und lässt sich nirgends um uns finden.
6) Jetzt wird sein Herze mehr vernommen,
er lässt den rechten Wind auch kommen,
der uns den graden Richtsteig findt,
bis dieses Schiff, worauf wir sind,
an seinen Port ist angeschwommen.
7) Die Sonne muss mit ihren Strahlen
auch Luft und See und Segel malen.
Das vorerschrockne Eichenhaus
fliegt freudig, schlägt die Wellen aus,
und will Gott seinen Dank auch zahlen.
8) Behüt, o starker Herr, behüte
uns mehr vor Sturm durch deine Güte,
gib guten Wind, steh um uns hier.
So rühmen wir dich für und für
mit herzbefriedigtem Gemüte.
Danklied nach dem Sturm und Ungewitter
Gemerke = Grenzen
Heißens = Befehl
Das vorerschrockne Eichenhaus = das zuvor noch erschrockene Schiff