Sing, o meine Seele, deines unsichtbaren Königs Reich    

1) Sing, o meine Seele, deines
unsichtbaren Königs Reich!
Von der Erd' hinauf zum Himmel
werd' ihm im Triumphe gleich!
Wie die Unschuld, wie die Wahrheit
still und ewig ist sein Reich.

2) Ehre sei Gott in den Höhen!
Fried' auf Erden aller Welt.
Heil! So singen Gottes Engel
unter ihres Königs Zelt.
Nächtlich-stille. hell im Dunkel,
also kommt, so Herrscht der Held.

3) Neiget euch ihm, Erdenkronen,
sinket nieder in den Staub!
Sklavenjoch ist eure Fessel,
euer Lorbeer blutig Laub,
eure Babel wird zu Trümmer,
euer Purpur Wurmes-Raub.

4) Aber ewig, wie die Sonne
ist der Wahrheit gülden' Licht.
Auch das Schicksal überwindet
seine Ruh' und wanket nicht.
Seine Demut, seine Liebe
ist's, die Not und Tod zerbricht.

5) Öffnet euch, ihr ew'gen Pforten,
denn ein Sieger zieht heran!
Wer ist er, der stille Sieger?
Blut bezeichnet seine Bahn!
Er ist Christ, der Wahrheit König,
der ein Geistesreich gewann.

6) Alle Weisen, alle Guten
ziehn ihm im Triumphe nach:
sie, wie er, im Blutes-Purpur,
sie, wie er, voll schöner Schmach.
Freiheit ist's, was sie errangen,
kette, was ihr Arm zerbrach.

7) König, lass von deiner Salbung
einen Atem mich durchwehn,
und die Stille deines Reiches
mir durch Herz und Seele gehn.
Lass mich sterbend, lass mich lebend
mit dein Reich von ferne sehn!

Text:
Melodie: Unbekannt