1) Sieh, wie der Hain erwacht,
wie von umglänzten Höhen,
bei leisem Windeswehen,
in frischbetaute Büsche
die Morgensonne lacht!
Wonne, wie die Blüten wallen!
Wo die Vögel locken, Wonne! -
o sieh, da strahlt die Sonne
herauf in voller Pracht! -
2) O, wie mich's frisch umweht,
und aus verborg'nen Tiefen,
wo Lebenskräfte schliefen,
die auferweckten Glieder
ein Wunderhauch durchgeht!
Leben rings in allen Wesen,
auch in meinen Adern Leben.
Ach, dass es möchte schweben,
wo Gottes Atem weht!
3) Ja, Gottes ist die Kraft!
Er rief der Wesen Fülle
hervor aus ew'ger Stille,
und sein allmächtig 'Werde!!
Noch täglich alles schafft.
Liebe ruft mit tausend Stimmen.
Jeder Morgen tränkt mit Liebe
des off'nen Herzens Triebe, -
das ist sein Nahrungssaft.
4) Einst glänzt ein Morgenrot,
wo diese arme Erde
das letzte große 'Werde!'
zum reichsten Tempel wandelt,
in dem kein Gift noch Tod!
Gnade will dazu mit Treuen
das bereiten, lauter Gnade
will richten unsre Pfade
zum ew'gen Morgenrot.
5) Was alles jetzt erwacht,
zeigt nur im frühen Bilde
die seligen Gefilde,
wo Gottes Kinder wallen,
und sinkt in seine Nacht.
Fliehe drum den bunten Schimmer!
Was nur trügt und schmeichelt, fliehe! -
doch warm, mein Herz erglühe
von bess'rer Sonne Pracht!
6) Wenn's in mir Morgen ist,
wir Früh- und Abendwehen,
wir wahres Auferstehen
aus Gottes Fülle bringen, -
wenn's in mir Morgen ist:
blühe dann nur weiter, Erde,
trage Früchte, die vergehen! -
was ewig wird bestehen,
das schaffet Jesus Christ!