1) Sieh, es ist Gottes Segen
mit großen Freuden eingebracht,
wie sollten wir deswegen
auf Gottes Lob nicht sein bedacht?
Gott hat das Jahr gesegnet
mit seinem großen Gut
und auf uns ist geregnet
des Segen reiche Flut.
Wie viel sind doch der Gaben,
die er uns zugewandt,
die wir empfangen haben
aus seiner Vaterhand.
2) Die Felder, Gärten, Wiesen,
hat man mit Freuden angeschaut.
O, Schöpfer sei gepriesen,
du, du hast sie so schön gebaut.
Sie waren recht beschweret
von Früchten überall,
Gott hat sie uns verehret
in Menge ohne Zahl,
da wir sie abgelesen,
o große Gottesgnad!
Ihr ist vielmehr gewesen,
als man geglaubet hat.
3) Die Menschen auf der Erden,
und was da lebt, das Vieh zugleich,
kann nun gespeiset werden.
So ist von Segen alles reich.
Des weisen Schöpfers Güte,
gibt jedem seine Speis',
darum soll das Gemüte
ausbreiten Gottes Preis.
So vielen Kreaturen
zu schaffen Unterhalt,
das sind die wahrhafte Spuren
der göttlichen Gewalt.
4) Ach, lasst uns diesen Segen
und das von Gott geschenkte Gut,
in Undank nicht anlegen
zur Wollust, Unmaß, Übermut.
Gott kann ihn wieder nehmen
durch Fluch und böse Zeit,
wenn wir uns nicht bequemen
zur wahren Frömmigkeit.
Es war in Gottes Händen
und bleibet noch darein,
er kann ihn wieder wenden,
wenn wir boshaftig sein.
5) Drum lasst uns dankbar werden,
je reichlicher wir sind beschenkt.
Gleichwie sich zu der Erde
das Haupt der vollen Ähren senkt,
so lasset uns in Stille,
in Demut, Dankbarkeit
annehmen diese Fülle
in dieser Gnadenzeit.
Je mehr uns Gott gegeben,
je mehr soll Herz und Mund
die große Gnad erheben,
zu jeder Zeit und Stund.
6) Ja, denk bei diesen Gaben,
die wir empfangen in der Zeit,
was zu erwarten haben
die Gläubigen in Ewigkeit,
was in dem Freudenleben
für reichen Überfluss
uns Gott wird ewig geben
zum seligen Genuss.
Das lasset uns erwägen
hinfüro spät und früh,
damit auch dieser Segen
hinauf zu Gott uns zieh'.
hinführo = ab jetzt