Sieh, der Winter ist vergangen    

1) Sieh, der Winter ist vergangen,
Schnee und Regen ist vorbei.
Leben, das der Tod gefangen,
bricht die Fesseln, und wird frei.
Aller Orten regt sich mächtig,
was des Winters Schlaf gedrückt,
o und bald steht alles prächtig,
frühlingsmäßig ausgeschmückt.

2) Seinen Odem lässt Gott wallen
lebenswarm durch Wald und Flur.
Auferstehungsstimmen schallen
in die Gräber der Natur.
Ihre Adern wieder fließen,
und ihr Antlitz färbt sich schön.
Tausend Lebenskeime sprießen
in den Tälern, auf den Höhn.

3) Zarte Blumen öffnen zagend
hier und da ihr enges Haus,
strecken ihre Häupter fragend
in die milde Luft hinaus.
Da wird lauter Ruf vernommen,
sorgenloser Vögel Ref.: ja, der Frühling ist gekommen,
kommt, ihr Blumen, kommt hervor!

4) Überall erschallt es deutlich:
leben ist vom Tod erwacht!
Und die Erde schmückt sich bräutlich
und der blaue Himmel lacht.
Komm, dies Wunder anzusehen,
freu dich, Seele, inniglich:
Gott lässt seinen Odem wehen,
und der Frühling kommt für dich!

Text:
Melodie: O du Liebe meiner Liebe