1) Selig ist die Seele,
die in ihrer Höhle
dich, o Jesu, liebt.
Du wirst sie umarmen
und mit Trost erwarmen,
wenn sie ist betrübt.
Du bist ihr Licht, Heil und Zier,
ihres Herzens süße Weide,
leben, Schatz und Freude.
2) Ein, Herz, das dich liebet,
ist stets unbetrübet
und von Sorgen frei,
unter tausend Waffen
kann es sicher schlafen,
denn du stehst ihm bei.
Wenn der Feind, der's böse meint,
noch so grausam tobt und wütet,
wird es doch behütet.
3) Schießt der Teufel Pfeile
in geschwinder Eile
auf das Herze zu,
find ich in den Klüften
und blutroten Grüften
deiner Wunden Ruh'.
Wenn mich gleich ein ganzes Reich
voller Teufel würd' umringen,
will ich fröhlich singen.
4) Kommen seine Schuppen
mit vermehrten Truppen,
bieten wieder Sturm,
sprechen mit Belachen:
'Was will dieser machen,
dieser Arme Wurm?'
wirst du doch, das weiß ich noch,
mich vor aller Feinde Stürmen,
Jesu, wohl beschirmen.
5) Tobt, ihr Satansrotten,
es wird eurer Spotten,
der im Himmel sitzt,
er wird euer Dichten
ganz und gar vernichten,
wenn ihr noch so schwitzt.
Seid ihr gleich so groß und reich,
als der große Alexander,
stürzt er's miteinander.
6) Lasst mir alles nehmen,
ich will mich nicht grämen
um das schnöde Geld:
Reichtum kann wohl drücken,
aber nicht erquicken,
und bleibt in der Welt.
Hab ich Gott, so hat's nicht Not.
Über hunderttausend Schätzen
muss mich Gott ergötzen.
7) Würd ich mich drob kränken,
was würd' der gedenken,
der den Himmel baut?
Ist er doch mein Vater,
mein Freund und Berater,
dem ich mich vertraut.
Bleibt mir Gott, mein Stücklein Brot
wird mir hier auf dieser Erden
auch wohl müssen werden.
8) Muss ich aller Ehren
bloß sein, und vermehren
meiner Feinde Ruhm.
Lass sie immer prangen,
ich hab kein Verlangen
nach der Wiesenblum.
Menschen-Ehr, was ist sie mehr,
als ein ängstenvolles Leben?
Gott kann mich erheben.
9) Muss ich sein betrübet,
so mich Jesus liebet,
ist mir aller Schmerz
Überhonigsüße,
tausend Zuckerküsse
drücket er ans Herz.
Wenn die Pein sich stellet ein,
seine Liebe macht zur Freuden
auch das bittre Leiden.