Sei, Herr, wenn alles schläft und ruht    

1) Sei, Herr, wenn alles schläft und ruht,
sei deinem Kinde Schirm und Hut,
das jetzt in Schlummer sinket
und, eingewiegt im Vaterarm,
Erquickung, Leben trinket.

2) Wo noch ein Herz in Trauer weint,
und wo kein Strahl der Hoffnung scheint,
da trittst du, Herr, zur Stelle
und trockne lind die Wangen ab
und mach das Dunkel helle.

3) Wo Menschentand und Eitelkeit
der Lust des Schlummers Stunden weiht,
da mahne Glanz und Schimmer.
Die Welt vergeht mit ihrer Lust,
das Edle dauert immer.

4) Und wo man böse Taten spinnt
und in der Nacht auf Arges sinnt,
da ruf es aus der Höhe,
dass auch, was tiefe Nacht umhüllt,
dein heil'ges Auge sehe.

5) Nun schließ in deine Vaterhand
mein Heimathaus, mein Heimatland,
die Fernen und die Nahen!
Und Gut und Böse, Freund und Feind
mag deine Huld umfahen!

(a) alte Form von umfange

Text:
Melodie: Unbekannt