1) Seht ihr nicht auf Gottes Fluren
jenen holder Schäfer ziehn?
Seht ihr auch auf seinen Spuren
schöner alle Felder blühn?
2) Kennt ihr nicht die frohen Herden?
Schauet an den Schäferstab,
den der Himmel wie der Erden
Vater seinen Händen gab.
3) Schaut, ein Lamm hat sich verlaufen
und er eilt im schnellen Lauf,
lässt den ganzen andern Haufen,
suchet sein verlornes auf.
4) Auf den Schultern heimgetragen
bringt es der getreue Hirt.
Keines muss nun ängstlich zagen,
sei es noch so weit verirrt.
5) Möchtet ihr auf dieser Erden
fühlen solche treue Hut,
müsst ihr Schäflein Christi werden,
denen gibt er selbst sein Blut.
6) Herr, mein Gott, auf deine Weiden,
an dein Brünnlein leite mich.
So durch Freuden, als durch Leiden
führe du mich seliglich!