1) Seht ihr im Ost den goldnen Glanz?
Das ist des Morgens schöner Stern.
Er steigt herauf im frohen Tanz,
ihm folgt der muntre Tag nicht fern.
Und über Felder, Flur und Tal
erglänzt der Morgenröte Strahl.
2) Sie führt uns aus des Äthers Höhn
den frohen Mai, der Liebe Sohn.
Willkommen, Jüngling hold und schön,
willkommen mit der Blütenkron!
Du führst des Lenzes Füllehorn
und bist uns süßer Freudenborn.
3) Und neuer Jugend frischer Mut
kehrt wieder uns mit neuer Lust.
Und heißer wallet unser Blut,
und höher hebt sich unsre Brust.
Wir sind so fröhlich, frisch und frei
in deinem Licht, du holder Mai.
4) Wie grünt der Wald, wie blüht die Au,
wie tönt der Nachtigall Gesang.
Wie lockt des Himmels selig' Blau,
wie bebt die Brust von Seelenklang!
Du holder Jüngling, eile nicht,
und gönn uns lang dein Angesicht.