Seht das Licht, es ist gekommen    

1) Seht das Licht, es ist gekommen
aus dem Himmel in die Welt,
seht den Sohn, der uns zum Frommen
seinem Vater wohlgefällt.
Seht die Liebe, wie sie wandelt
und mit Gott und Teufel handelt!

2) Durch die Dörfer, Flecken, Städte
zieht der Herr, - ein brennend' Licht:
ja, das ist die Morgenröte,
die die finstre Nacht durchbricht!
Ewgen Himmelsreichs Verkünder,
lockt Er mild die Menschenkinder.

3) Gott hat selbst sich angenommen
alles Elends, aller Pein.
Allen Sündern, die nur kommen,
will Er Arzt und Heiland sein:
nie ist solches noch gesehen,
nie ist solches je geschehen.

4) Stirn voll Hoheit, sondergleichen,
süßer Mund voll Lebenswort,
milde Hand, die Gaben reichen
will nur immer aller Ort,
Herz voll Liebe und Erbarmen:
so erscheint der Herr den Armen.

5) Und vor Ihm, des leisen Winken
auch die Geister untertan,
all die Ärmsten niedersinken,
heil und Hilfe zu empfahn,
allen tut Er nach Gefallen,
dass sie fröhlich weiter wallen.

6) Schaut! Es löst die schwersten Bande
Gottes eingeborner Sohn.
Schaut! Es weichen Sünd' und Schande
seinem lichten Gnadenthron.
Heiße Liebes-Tränen fließen
zu des Allerschönsten Füßen.

7) Ja, die Sonne sieht man scheinen,
wie noch nie zu keiner Zeit,
und auch auf die kleinsten Kleinen
fällt ein Strahl der Herrlichkeit:
wenn Gott selbst kommt, uns zu dienen,
muss das ganze Erdreich grünen.

Text:
Melodie: Tut mir auf die schöne Pforte