Seh ich erstaunt der Welten Pracht    

1) Seh ich erstaunt der Welten Pracht
und denk ich Gottes Güt und Macht,
der sie erschuf, so steigt mein Geist
empor und betet an und preist.

2) Er, der den Himmel ausgespannt,
umfasset ihn mit starker Hand
und seines Reichs Unendlichkeit
ist ohne Grenzen, Maß und Zeit.

3) Hoch schwinget sich der Welten Heer
in Kreisen um einander her.
Es rückt aus seiner Ordnung nicht,
bleibt stets durch ihn im Gleichgewicht.

4) Und diese Erd, im Schöpfungsreich
ein Punkt, ist doch an Pracht so reich
und nährt Bewohner ohne Zahl,
ist voll von Wundern überall!

5) Doch sorgt er nicht für's Ganze nur,
der große Vater der Natur:
den Wurm, der sich im Staube nährt,
hält er auch seiner Sorge wert.

6) So sorget auch sein Vatersinn
für mich und was ich hab und bin.
Ist alles seiner Güte Pfand,
ward mir aus seiner Vaterhand.

7) Er wog auch meine Fähigkeit
mir meine Wohlfahrt und mein Leid,
mein Schicksal bis zur Grabesruh
und meines Lebens Dauer zu.

8) Stets heilig sei der Glaube mir,
o Gott: was kommt, das kommt von dir!
Was deine Vorsicht an mir tut,
ist Herrlich, weis' und immer gut!

Text:
Melodie: Vom Himmel hoch, da komm ich her