Seelenruhe, bestes Gut    

1) Seelenruhe, bestes Gut,
das vom Himmel stammt,
und mit Heiterkeit und Mut
unser Herz entflammt!
Nur du allein
bist des Tugendhaften Teil,
krönest ihn mit Trost und Heil.
O, wärst du mein!

2) Gold und Schätze aufgetürmt
reizen zwar die Brust:
doch ein Herz, in dem er stürmt,
sieht sie ohne Lust.
O schlechtes Glück,
das den Wunsch nie ganz gewährt!
Eh es unsre Ruhe nährt,
weicht es zurück.

3) Wollust, Hoheit, Ruhm und Pracht,
Götzen dieser Welt!
Schnell wird in des Kummers Nacht
euer Reiz vergällt.
Dann tränt das Herz,
seufzt zu euch um Trost und Ruh',
und ihr teilt ihm Leiden zu,
und Reu und Schmerz.

4) Das, was unsern Geist beglückt,
darf nicht irdisch sein.
Was nur kurz und schlecht erquickt,
mindert kaum die Pein.
Und wo trifft dann,
wenn die Leibeshütte fällt,
unser Gott in dieser Welt
Erquickung an?

5,) Seele, suchst du wahre Ruh,
suche sie nicht hier!
Eile deinem Ursprung zu.
Gott gibt Ruhe dir.
Nur er allein,
er, der Ewige, gewährt
mehr als was dein Herz begehrt.
Er kann erfreun!

6) Bist du aller Freuden leer,
arm, gedrückt und schwach:
Jesus ruft: 'Kommt zu mir her,
Seelen, folgt mir nach!
Nur meine Huld,
meine Tröstungen erfreun.
Mein Blut macht das Herze rein
von aller Schuld!'

7) Amen! Ja, ich wähle dich,
du bist ewig mein!
Pfropf als einen Reben mich,
Jesu, in dich ein!
Herr, führe du
nach den Leiden dieser Zeit
mich zu deiner Herrlichkeit,
zur ew'gen Ruh'!

Text:
Melodie: Unbekannt