Seele, was ist dein Betrüben    

1) Seele, was ist dein Betrüben,
was für Kummer beuget dich?
Ist kein Hoffen übrig blieben?
Warum quält dein Herze sich?
Gott, der an die Seinen denkt,
sorgt, und weiß auch, was dich kränkt.

2) Musst du gleich mit Rahel weinen,
scheint es oft als wär es aus.
Führet Gott dich mit den Deinen,
in ein finster' Tränenhaus.
Dennoch bleibt die Zuversicht,
Gott verlässt die Seinen nicht.

3) Strickt Herodes Netz und Schlingen,
die dir ganz verborgen sind.
Gott wird's schon ans Lichte bringen,
und macht deine Feinde blind.
Wenn das Unglück nicht mehr weit,
warnet Gott zu rechter Zeit.

4) Wenn ein Petrus schon will sinken,
reicht der Herr die Hände dar.
Wenn wir uns verlassen dünken,
wird die Rettung offenbar.
Wenn auch Erd' und Welt nicht hört,
wird des Himmels Trost vermehrt.

5) Solltest du ja fliehen müssen,
Gott wird schon nach seinem Rat
einen sichern Felsen wissen,
den er dir bestimmet hat.
Wer den Himmel nur behält,
grämt sich wenig um die Welt.

Text:
Melodie: Gott des Himmels und der Erden