1) Seele, suche doch dein Glück
da, wo es zu finden,
edelmütig reiß den Blick
los von Welt und Sünden.
Suche du
wahre Ruh,
segnendes Ergötzen
in des Himmels Schätzen.
2) Mache dich des Erbteils wert,
das mit bessern Kronen
dir die Ewigkeit beschert,
deinen Kampf zu lohnen.
Unsre Pracht
ist nur Nacht,
finster unsre Sonne
gegen jene Wonne.
3) Schau, wie dieser Erde Tand
Schatten gleich verschwindet.
Dir vertrau ich, dessen Hand
tausend Welten gründet!
Außer dir
find ich hier
keinen Raum, in Wellen
sichern Fuß zu stellen.
4) Preist, ihr Sterne, seine Ehr',
sei du, Himmel, Zeuge!
Heilig, heilig ist der Herr!
Er ist Gott. - Ich schweige.
G'nug es wacht
höchste Macht,
unermessne Gnade
Über meine Pfade.
5) Geist des Trostes, leuchte mir,
stärke meine Stimme,
wenn ich Asch' und Staub zu dir
in Gebeten glimme.
Wenn mein Nichts,
- Quell des Lichts -
sich zum Himmel schwinget,
deine Größe singet.
6) Dann stellt deine Gnade mich
auf die stolze Höhe,
wo ich, Christe, stark durch dich,
Über Wolken stehe.
Wo die Not
und der Tod
unter meinen Füßen
machtlos toben müssen.
7) Dann kann kein vergänglich' Leid
meine Seele kränken.
Dann darf ich die Ewigkeit
ohne Schaudern denken.
Sel'ger Tag,
da ich mag
voll von solchen Freuden
von der Erde scheiden!