Schwinge dich mit Adlers Flügeln    

1) Schwinge dich mit Adlers Flügeln,
Seele, deiner Heimat zu.
Eile, denn auf Rosenhügeln
lau'rt der Schmerz auf deine Ruh'.
Eile, selbst in Marmorwänden
schmachtet man bei vollen Händen.

2) Blicke nicht nach stolzer Ehre,
dieser Blick nimmt Weise ein.
Denke, dass er dich betöre
und noch höhre Würden sein.
Die, wer eine Welt gewönne,
sich nicht höher denken könne.

3) Geize nicht nach goldnen Schätzen,
denn ihr Glanz flieht vor der Zeit.
Liebe, was dich noch ergötzen
kann, durch eine Ewigkeit.
Gold und Marmor muss vergehen,
Früchte deines Glaubens stehen.

4) Wollust ekelt. Nur auf Erden
zaubert ihre Süßigkeit.
Dornen, die aus Rosen werden,
töten die Zufriedenheit.
Seelenwonne, frommes Leben
kann auch Gräbern Anmut geben.

5) Steige auf zu jenem Leben,
Seele denn es winket dich:
für dich an das Kreuz gegeben,
dein Erretter, sorget sich.
Nur in seinem Schmuck zu prangen,
sei dein Leben, dein Verlangen.

Text:
Melodie: Werde Licht, du Stadt der Heiden