Schrecklich ist's, den Zorn sich häufen    

1) Schrecklich ist's, den Zorn sich häufen
auf das künftige Gericht
und den harten Nacken steifen,
bis ihn Gott im Tod zerbricht!
O Gott, lehre mich erwägen,
wie der Unterschied so groß
zwischen jenem Fluch und Segen,
zwischen Höll und Abrams Schoß!

2) Ewig wird dein Wort nicht fehlen,
dass du, Gott, ein Richter bist,
der einst allen Menschenseelen
mit gerechtem Maße misst.
Du lässt Grimm und Zorn und Ängsten,
Preis und Ehr und Frieden sehn;
jenen zeigst du dich am strengsten,
diesen als den gnädigsten.

3) Lass mir keinen Tag vergehen,
dass ich jenen Tag vergiss,
wo man vor Gericht soll stehen;
er kommt eilend und gewiss.
Weh da, wen du wirst verfluchen!
Die Verfluchten leiden Pein.
Wohl den Seelen, die dich suchen;
denn du willst Vergelter sein!

4) Lehr die Seele darauf merken,
wie man unter Gottes Macht
mit Geduld in guten Werken
nach dem ew'gen Leben tracht't.
Dies sei meine Vorbereitung,
dass ich wandle in dem Licht,
bis die allgemeine Scheidung
zwischen Gut und Bös geschicht.

Text: (1767)
Melodie: O Durchbrecher aller Bande

Das Lied "Schrecklich ist's, den Zorn sich häufen" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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