Schon ruhet auf den Feldern    

1) Schon ruhet auf den Feldern,
in Städten und in Wäldern,
ein Teil der müden Welt.
Ihr aber, meine Sinnen,
auf! Ihr sollt noch beginnen,
was eurem Schöpfer wohl gefällt.

2) Der Sonne Licht und Glänzen
vermissen unsre Grenzen,
uns deckt die dunkle Nacht.
Fahr hin, du ird'sche Sonne!
Wenn Jesus, meine Wonne,
mein Herz nur hell und heiter macht.

3) Was jetzt der Leib noch träget,
das Kleid wird abgeleget.
Auch meine Sterblichkeit
zieh ich einst aus: Dagegen
wird Christus um mich legen
den Rock der Ehr' und Herrlichkeit.

4) Das Haupt, die Füß' und Hände
sind froh, dass nun zum Ende
die Arbeit kommen sei.
Herz, freu dich! Du sollst werden
vom Elend dieser Erden
und von der Sünden Arbeit frei.

5) Bald legt ihr, matte Glieder,
euch auf das Bette nieder,
das euch die Ruh' gewährt.
Es kommen Stund' und Zeiten,
da man euch wird bereiten
zur Ruh' ein Bettlein in der Erd'.

6) Die Augen stehn verdrossen:
wer wacht, wenn sie verschlossen?
Wer sorgt für Leid und Seel'?
Nimm sie zu deinen Gnaden,
sei gut für allen Schaden,
du Aug' und Wächter Israel!

7) Dein Flügel mich bedecke,
dass keine Not mich wecke,
kein Unfall, keine Pein.
Mein Jesu, meine Freude!
Lass du vor allem Leide
mein stilles Lager sicher sein!

8) Auch euch, ihr meine Lieben!
Erschüttre kein Betrüben,
kein Unfall, noch Gefahr.
Schlaft ruhig bis zum Morgen.
Gott wolle für euch sorgen,
euch schütze seiner Engel Schar!

Text:
Melodie: Nun ruhen alle Wälder