1) Schöpfer, dessen Wundergüte
mich, da ich nicht war gemacht,
dessen ewig treu Gemüte,
mich ans Licht der Welt gebracht,
der du, mein erneutes Leben,
mir die Nacht willst wieder geben.
2) Vor dir beug ich Knie und Herze,
vor dir stellt sich Seel' und Geist,
die nach überhäuftem Schmerze,
doch die Allmacht leben heißt,
die längst Not und Tod verschlungen,
wenn du mir nicht beigesprungen.
3) Dir ich nimmer mehr kann danken.
Weil dein Arm mich mehr erhöht,
als in dieses Lebens Schranken
der bestürzte Sinn versteht.
Herr, dass ich noch hier mag bleiben,
ist dir einzig zuzuschreiben.
4) Viel, dass nicht verstellte Glieder
die geschickte Seel beschwert:
mehr, dass mich, was dir zuwider
nicht mit falschem Tand verkehrt.
Mehr, dass ich kaum hergeboren,
schon zu deinem Kind erkoren.
5) Du hast meine Sündenflecken
durch das Taufbad abgelegt.
Dass mich Höll und Feind nicht schrecken,
hast du rings um mich gelegt
tausend Geister, die mich leiten,
dass mein Fuß nicht fehl kann schreiten.
6) Du hast mir bisher gegeben,
mehr, als je mein Herz begehrt.
Du hast Mittel wohl zu leben,
wenn kein Mittel war beschert.
Du wirst auf mein sehnlich Klagen
mir auch keinen Trost abschlagen.
7) Unerschöpfte Macht erscheine
und vollzieh, was du beginnt,
dass ich dich und sonst nichts meine,
eh des Lebens Zeit zerrinnt.
Dass ich nach nichts als dir frage
bis ans Ende meiner Tage.
8) Halleluja! Tod entweiche!
Ich poch aller Grufte Recht.
Gott will nicht, dass ich erbleiche,
Gott heißt leben seinen Knecht,
dass er Gottes Wundersachen
allen möge kundig machen.