Schöpfer, deine Herrlichkeit    

1) Schöpfer, deine Herrlichkeit
leuchtet auch zur Winterzeit
in der wolkenlosen Luft,
in dem Schnee, im Reif und Duft.

2) Du bewahrst der Erde Kraft,
sparst der Bäume Nahrungssaft,
tust, wofür der Landmann bat,
deckst und wärmest seine Saat

3) Der des Sperlings nicht vergisst,
sorgt noch mehr für dich, o Christ,
Gott sei dir in Hitz und Frost
Freude, Zuversicht und Trost.

4) Bleibe du, mein Herz, nur warm.
Ist ein Bruder nackt und arm
sein soll meine Wonne sein,
ihn soll warme Speis erfreun.

5) Nach des Winters kalter Nacht
lebet alles, alles lacht;
Bäume, Wiese, Wälder blühn,
und die dürre Welt wird grün.

6) Also blüht nach kurzer Zeit
aus dem Staub Unsterblichkeit.
Neu und ungeschaffen einst
sind wir, wenn du, Herr, erscheinst.

7) Eile, Tag der Freud, heran,
wo kein Frost mehr kränken kann.
Sonne, die nie untergeht,
sei gelobet und erhöht.

Neben den viel zahlreicheren Frühlingsund Sommerliedern ist das Winterlied des Zürcher Pfarrers Johann Caspar Lavater eine Besonderheit. Die Betrachtungen schlagen einen weiten Bogen von Gottes Fürsorge für die Natur über die besonderen Anforderungen menschlicher Fürsorge zur Winterszeit bis zum Ausblick auf den Frühling, der als Bild für die Auferstehung besungen wird. (Andreas Marti)

Text: (1775)
Melodie: (1541), (1544)

Das Lied "Schöpfer, deine Herrlichkeit" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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