Schön ist meines Gottes Welt    

1) Schön ist meines Gottes Welt.
Land und Meere, Wald und Feld
sind's, die von Ihm zeugen.
Preise! Rauscht der Wasserfall.
Preise! Singt die Nachtigall
hell auf Blütenzweigen.

2) Groß ist Gott, der uns gemacht!
Rühmt der Tag zu seiner Nacht.
Stürme wehn ihm Lieder.
Sonne strahlts dem Monde her:
groß ist unser Gott, und der
sagt's der Erde wieder.

3) Soll ich Glücklicher allein
stumm von Gottes Größe sein?
Ich, ein größres Leben?
Hat er etwa gnadenleer
mich erschaffen? Mir nicht mehr
als den Leib gegeben?

4) Eine Seele gab er mir,
die mit sehnender Begier,
ihn zu finden, trachtet,
die sein göttliches Geheiß
und ein bessres Leben weiß,
und den Staub verachtet.

5) Fühl, o Bild der Gottheit, dich!
Herz und Sinn, erhebe sich
zu dem Unsichtbaren!
Tag und Nacht ist Gott dir nah,
der sich schon zum Heil ersah,
eh' die Welten waren.

6) Wenn dein Innerstes sich freut,
oder seufzt in Traurigkeit,
eile, Gott zu rühmen!
Wenn die Luft im Nebel graut,
oder schön, wie eine Braut,
Täler sich beblümen!

7) Bis du endlich, hoher Geist,
von der Fessel dich befreist,
die in Staub dich drückte.
Bis dein Engel reicht auch dir
deine Palme, die dich hier
oft im Traum entzückte!

Text:
Melodie: Unbekannt