Schaut! Schaut! Ist das nicht wunderbar    

1) Schaut! Schaut! Ist das nicht wunderbar
Die schwarze Nacht wird hell und klar,
ein großes Licht bricht dort herein,
ihm weichet aller Sterne Schein.

2) Es ist ein rechtes Wunderlicht,
gewiss die alte Sonne nicht,
weils gegen die Natur die Nacht
zu einem hellen Tage macht.

3) Was will uns hierdurch zeigen an,
der die Natur so ändern kann?
Es muss ein großes Werk geschehn,
wie wir an diesem Zeichen sehn.

4) Sollt uns erscheinen dieser Zeit
die Sonne der Gerechtigkeit,
der helle Stern aus Jakobs Stamm,
der Heiden Licht, des Weibes Sam'?

5) So ists geschehn! Des Himmels Heer,
das bringt uns jetzt die Freudenmär,
wie sich nunmehr hat eingestellt
zu Bethlehem das Heil der Welt.

6) O Gütigkeit! Was lange Jahr
sich hat der frommen Väter Schar
gewünscht und sehnlich oft begehrt,
das wird uns nun von Gott beschert.

7) Drum auf, ihr Menschenkinder, auf!
Auf, auf, und nehmet euren Lauf
mit mir hin zu der Stell, dem Ort,
zu dem uns weist der Engel Wort.

8) Schaut hin, dort liegt im finstern Stall,
des Herrschaft gehet überall.
Wo Speise vormals sucht ein Rind,
da ruhet jetzt der Jungfrau Kind.

9) O Menschenkind, betracht es recht
und zweifle nicht, nur weil so schlicht,
so elend scheint dies Kindelein.
Es ist und will auch dein Herr sein.

10) Es wird im Fleisch hier vorgestellt,
der alles schuf und noch erhält.
Das Wort, das schon am Anfang war
bei Gott, selbst Gott, ist offenbar.

11) Es ist der eingeborne Sohn
des Vaters, unser Gnadenthron,
das A und O, der große Gott,
der Siegesfürst, Herr Zebaoth.

12) Denn weil die Zeit nun ist erfüllt,
da Gottes Zorn sollt sein gestillt,
wird sein Sohn Mensch, trägt unsre Schuld,
schenkt uns durch sein Blut Gottes Huld.

13) Dies ist die rechte Freudenzeit.
Weg, Trauer, weg, weg, alles Leid!
Wir trotzen dem, der uns verhöhnt!
Gott selbst ist Mensch, wir sind versöhnt.

14) Der Sünde Büßer ist nun hier,
den Schlangentreter haben wir,
der Hölle Pest, des Todes Gift,
des Lebens Fürst man hier antrifft.

15) Es hat mit uns nun keine Not,
weil Sünde, Teufel, Höll und Tod
zu Spott und Schanden sind gemacht
in dieser großen Wundernacht.

16) O selig, selig alle Welt,
die sich an dieses Kindlein hält!
Wohl dem, der dies Kind recht erkennt
und gläubig seinen Heiland nennt!

17) Es danke Gott, wer danken kann,
dass er sich unser nimmt so an
und sendet aus des Himmels Thron
uns, seinen Feinden, seinen Sohn.

18) Drum stimmt an mit der Engel Heer
"Gott in der Höhe sei nun Ehr,
auf Erden Friede jederzeit,
den Menschen Freud und Fröhlichkeit!"

Text: (1653)
Melodie: Vom Himmel hoch, da komm ich her

Das Lied "Schaut! Schaut! Ist das nicht wunderbar" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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