1) Schaut ihr blinde Bethlemiten
diesen neuen Wunderstern!
Der den Weisen weist die Hütten,
und den neugebornen Herr,
den sie suchen anzubeten,
aus dem weiten Morgenland,
der den Seinen unbekannt
und doch unter sie getreten,
dass sie vor die Heidenschar
brächten ihre Schätze dar.
2) O, wer hat die große Tiefe
Gottes Reichtums je ergründt?
Als Er denen zu sich riefe,
welche nicht sein eigen seind.
Die da saßen in dem Schatten,
an dem Ort der Dunkelheit,
da sie weder Lust noch Freud'
nimmermehr zu hoffen hatten,
denen allen scheint das Licht,
das die Juden wollten nicht.
3) Nehmet dieses wohl zu Herzen,
die ihr aus der Heidenschaft
weiland durch die hellen Kerzen
seines Wortes Geist und Kraft
seid zum Licht bekehret worden,
preiset diese große Gnad',
die euch Gott erwiesen hat,
hier und da und aller Orten,
dass ihr diese Gnadenzeit
bringet zu in Dunkelheit.
4) Folget nicht dem Glanz der Erden,
der die Augen nur verblendt,
nicht Herodis Hofgefährten,
deren keiner Christum kennt.
Lasst euch Liebste, nicht verleiten,
auf dem Weg voll Ehr' und Pracht,
voller Üppigkeit und Macht
und was solcher Eitelkeiten
wandelt nach der Weisen Tat
heimwärts einen andern Pfad.
5) Opfre dich, und nicht die Gaben,
die das reiche Ophyr schenkt,
Christus will die Myrrhen haben,
die dein Herz mit Tränen tränkt.
Ist dein Betten recht zu nennen,
muss dein Weihrauch auf der Glut
durch des Geistes Kraft und Mut
Über sich in Andacht brennen.
Dann, so wird gewiss in dir
Christus leuchten für und für.