Reicher Jesu, deine Gnade    

1) Reicher Jesu, deine Gnade,
die du zu mir Armen trägst,
Öffnet mir die Himmelslade,
wo du Schätz' und Güter hegst.
Du kommst elend eingezogen,
was hat dich dazu bewogen?

2) Ach, die Notdurft meiner Seelen,
dass ich arm und dürftig bin,
und in dieser Jammerhöhlen
habe Mangel als Gewinn,
mein Verschwenden, Geiz und Sünde
machet dich zum armen Kinde.

3) Du verlässest deinen Himmel,
bittst und bettelst um mein Herz,
kommst in dieses Weltgetümmel,
achtest weder Frost noch Schmerz.
Duldest Armut und Beschwerden,
nur dass ich soll selig werden.

4) Habe Dank, du Freund der Armen,
für den großen Gnadenschatz.
Fahre fort, dich zu erbarmen,
mache dir im Herzen Platz.
Fülle mich mit Trost und Segen,
sei mir selbst ein goldner Regen.

5) Muss ich mich beraubet sehen,
dass mir mangelt Ruhm vor Gott,
ach, so lass doch nicht geschehen,
dass mich treffe Schand' und Spott.
Dein Verdienst und deine Schätze
meine Dürftigkeit ersetze.

6) Wenn ich alles soll verlassen,
was ich in der Welt gehabt,
wenn der Sarg mich soll umfassen,
o, so mache mich begabt,
reich am Glauben, reich an Freude,
dass ich selig zu dir scheide.

Text:
Melodie: Unbekannt