Reich möcht ich sein    

1) Reich möcht' ich sein,
und als ein Reicher weit und breit bekannt.
Der Reiche hat viel' Menschen in der Hand.
dann ging ich hin mit allen meinen Schätzen,
dem lieben Herrn zu Füßen mich zu setzen.
Reich möcht' ich sein:
ich zöge Arm' und Reiche hinterdrein.

2) Groß möcht' ich sein,
groß vor der Welt, gleich einem mächt'gen Herrn,
den Großen glaubt und folgt die Welt so gern.
dann ging ich hin mit allen meinen Ehren,
dem lieben Herrn in Demut zuzuhören.
Groß möcht' ich sein,
ich zöge Groß' und Kleine hinterdrein.

3) Klug möcht' ich sein,
begabt mit Engelweisheit und Verstand,
ich hätt' ein Heer von Jüngern bald im Land.
Dann ging ich hin mit allen meinen Gaben,
um an des Herren Liebe mich zu laben.
Klug möcht' ich sein:
ich zöge Klug' und Toren hinterdrein.

4) Es mag drum sein,
ich hab nun einmal Gold und Silber nicht,
und bin kein großer Herr, kein großes Licht.
Doch zieh ich fröhlich fort auf meinem Pfade,
und nehme von dem Herren Gnad' um Gnade.
Es mag drum sein:
ich ziehe doch wohl einen hinterdrein.

Text:
Melodie: Unbekannt