Quelle meiner Seligkeit    

1) Quelle meiner Seligkeit,
Brunnen meiner Freuden,
es fragt dich in dieser Zeit
deiner Christen Leiden:
bist du, Jesu, nicht der Held,
welcher längst versprochen?
Bist du's nicht, der vor der Welt
schon hervor gebrochen?

2) Bist du nicht der Frommen Hort?
Heißt du nicht mit Namen
Gottes Glanz und großes Wort?
Bist du nicht der Samen,
der stets reinen keuschen Magd,
der den Kopf des Drachen
(Der sich an uns hat gewagt)
soll zu Schanden machen?

3) Bist du, der da kommen soll,
williglich zu leiden?
Bist du nicht, der alles voll
machen soll von Freuden?
Bist du nicht, auf den mit Fleiß
alle Väter hoffen?
Steht uns nicht auf dein Geheiß
alle Gnade offen?

4) Bist du nicht der Sünder Heil,
der Betrübten Wonne?
Bist du nicht der Armen Teil
und der Blinden Sonne?
Bist du nicht der große Hirt
und das Licht der Heiden,
der die ganze Herde wird
seliglichen weiden?

5) Bist du nicht der Wundermann
von sehr großen Taten?
Der ohn' Pflaster heilen kann,
dem es muss geraten?
wenn ein kräftig' Wort erschallt,
so muss Tod und Leben
vor dir, Jesu, alsobald
zittern und erbeben.

6) Blindheit fällt im Augenblick,
Taubheit bleibt dahinten,
aller Kranken Ungelück
muss gar bald verschwinden.
Aussatz, Not und Tod vereint -
du kannst sie vertreiben.
Denn wo deine Hand erscheint,
kann kein Übel bleiben.

7) Dieses zeiget kräftig an,
dass vorlängst gekommen
der belobte Wundermann,
und das Heil der Frommen.
Selig ist, der diesen Held,
der so tröstlich lehret,
für der Menschen Heiland hält,
und im Glauben ehret.

8) Lass der bösen Ärgernis
ihrem Frevel dienen!
Meine Seele glaubt gewiss,
dass vorlängst erschienen
mein Freund, Bruder und Gesell',
trotz, was Satan tobet!
Jesus, mein Immanuel,
sei sehr hoch gelobet!

Text:
Melodie: Christus, der uns selig macht