1) Preis dir, der auch in stiller Nacht
sein Antlitz zu uns neiget!
Preis dir, da in gestirnter Pracht
von dir der Himmel zeuget!
Dich lobet jeder Stern
und rufet: Lobt den Herrn!
Auch meine Seele lobt erfreut,
Erhalter, dich, dich, Herr der Zeit!
2) Wie ward der Tag, der jetzt verschwand,
durch dich zum frohen Tage.
Mich schützte deine Allmachtshand
vor jeder Not und Plage.
Du gabst, warum ich bat.
Mich führe, Herr, dein Rat.
Durch Segen ward mir offenbar,
dass Gott mein Freund und Helfer war.
3) Was bin ich, großer Gott, vor dir,
dass du so treu mich liebest?
Womit verdien ich's, dass du mir
so viele Freuden gibest?
Ich denk an meine Schuld,
voll Scham bei deiner Huld.
Vergib, und mach durch wahre Reu
mich dir und meiner Pflicht getreu.
4) Erquicke mich in dieser Nacht
zu einem frohen Morgen.
Du bist es, der für alles wacht,
drum schlaf ich ohne Sorgen.
Ich bin, ich bleibe dein,
und schlafe betend ein.
Verlass auch, Gott, mein Gott, mich nicht,
wenn einst mein Aug' im Tode bricht!