Oft ertönte an mein Herz    

1) Oft ertönte an mein Herz
deine Vaterstimme.
Oft der Wunsch, dass himmelwärts
meine Seele glimme,
wurde wach,
aber ach!
Oft hab ich vermessen,
Vater, dein vergessen.

2) In des Lebens Trübsal hier,
die du mir gesendet,
dort im Glücke, das du mir
unverdient gespendet,
riefest du,
Gott, mir zu,
doch, von Welt betöret,
hab ich's nicht gehöret.

3) Oft wohl weiht' ich, tiefgerührt
ob der Vatertreue,
die so liebend mich geführt,
dir, Gott, mich auf's neue
doch mein Herz,
kaum von Schmerz
tiefer Reu genesen,
schlug für niedres Wesen.

4) Ach, mein Gott, wann werde ich
immer dein gedenken.
Und wann wird mein Streben sich
himmelwärts nur lenken?
Sorg' und Not
send, o Gott!
Sollt ich deinen Willen
anders nicht erfüllen.

5) Doch ich bin dein Kind und darf
bittend vor dich treten.
Deine Vaterhuld verwarf
nie der Kinder Beten.
Hör auf mich,
väterlich
lieber meinem Pfade
walte deine Gnade!

Text:
Melodie: Unbekannt