1) O wohl dem, der die Übeltat
nicht mehr auf sich zu tragen hat,
dem seine Laster, sind verdecket,
darein er sich zuvor gestecket.
2) O selig dem, der Gottes Huld
nicht zuschreibt seiner Fehler Schuld,
bei welchem kein Betrug zu finden,
dadurch er bergen will die Sünden!
3) Da als ich wollte sicher gehn,
und mein Verbrechen nicht gestehn,
da schwand ich ganz an Mark und Beinen
vor stetem Heulen und für Weinen.
4) Denn deiner Hand ergrimmte Macht
lag auf mir Armen Tag und Nacht.
Es ist mir alle Kraft zerronnen,
wie Gras verdorrt in Sommersonnen.
5) Da aber ich um Gnade bat,
erzählte meine Missetat
und sprach: O, Herr, ich beichte lieber,
da ließest du die Schuld vorüber.
6) Darum das Volk der Heiligkeit
dir rufen soll zu rechter Zeit,
so wird kein Strom nicht zu ihm fließen,
wenn alle Fluten sich ergießen.
7) Du bist mein Schirm, beschütze mich.
Treib Angst und Schmerzen hinter sich,
dass ich mit süßem Lobgesange
auf die Erlösung fröhlich prange.
8) Ich will dein Lehrer sein, sprichst du,
den Weg dir weisen richtig zu,
dich, wo du wandelst, aller Seiten
mit meiner Augen Klarheit leiten.
9) Nicht seit ein Maultier oder Pferd,
das nichts versteht und nichts begehrt
und dem der Zaum den Mund muss zwingen,
wann du es willst zum Laufe bringen.
10) Also auch wird ein böser Mann
durch Strafen in die Zucht getan.
Wer nach dem Herren trägt Verlangen,
wird Glimpf und Gütigkeit empfangen.
11) Ihr, die ihr liebt Gerechtigkeit,
und sauber von Gemüte seid,
freut euch im Herren, singt und ehret
den, dessen Huld euch singen lehret.