O, welche fromme, schöne Sitte    

1) O, welche fromme, schöne Sitte
ist es zu reden, Herr, von Dir!
Da bist Du selbst in unsrer Mitte,
bist unter uns, das fühlen wir!
Es ist dann ganz ein andres Wesen,
wir sind so brüderlich gesinnt.
Und können's uns im Auge lesen,
mit wem wir hier beisammen sind.

2) Wie weit entflieht der Selbstsucht Fehde,
wie weicht zurück der eitle Scherz!
In freier, offner Freundesrede
schließt sich dem Herzen auf das Herz.
Wir haben viel uns mitzuteilen,
und haben viel uns zu gesteh'n,
und möchten länger so verweilen,
uns öfter so beisammen seh'n.

3) Wir fangen immerdar aufs neue
die liebliche Erzählung an.
Wir reden von des Herren Treue
und dem, was Er an uns getan!
Wie Er zuerst das Herz gerühret
durch Freude oder Ungemach,
und uns mit soviel Huld geführet
seitdem und bis auf diesen Tag.

4) Man fühlt sich aller Not enthoben,
in einen höhern Kreis entrückt;
Man ahnt die Wonne, die uns droben
in seinem Umgang einst entzückt!
Man ist einmal so ganz ein andrer,
neu aufgelebt und angefacht,
ein eingekehrter froher Wandrer,
dem alles hold entgegenlacht.

5) O segne, Herr, denn unsre Hütte
recht oft durch Deine Gegenwart!
Sei immerdar in unsrer Mitte,
sind wir vereint in solcher Art.
Ernähre unsrer Andacht Flammen;
In Deinem heil'gen Namen führ
uns oft in dieser Zeit zusammen,
bis wir versammelt sind bei Dir!

Text:
Melodie:

Das Lied "O, welche fromme, schöne Sitte" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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