O welch ein unschätzbares Gut    

1) O welch ein unschätzbares Gut
ist doch ein gut' Gewissen.
Wer dieses hat, der hat auch Mut,
wenn andre zagen müssen.
Sein ruhig Herz erzittert nicht.
Ihn schreckt kein Tod und kein Gericht:
denn mit Gott hat er Frieden.

2) Gott, deines Beifalls sich bewusst,
ruht er in deiner Gnade.
Dein Friede wohnt in seiner Brust,
und wer ist, der ihm schade?
Auf dich sieht er bei aller Not,
womit die Zukunft ihn bedroht.
Ihn tröstet deine Vorsicht.

3) Trifft ihn auch hier zuweilen noch
das Gift der Lästerungen,
wird seines Herzens Ruhe doch
dadurch nicht ganz bezwungen.
Er hütet sich vor Übeltat
und denkt: der Lügen wird wohl Rat,
Gott wird die Unschuld retten.

4) Sein Geist sieht mit Zufriedenheit
der künft'gen Welt entgegen.
Die gibt ihm Mut und Freudigkeit
auf allen seinen Wegen.
Denn dort macht selbst, o Herr, dein Mund
den wahren Wert der Menschen kund.
Da wird der Fromme siegen.

5) So hilf dann, dass ich, mir zum Heil,
ein ruhiges Gewissen,
des Lebens allerbestes Teil,
zu haben sei beflissen.
Mit dir, Gott, ausgesöhnt zu sein.
Dein heilig Recht nicht zu entweihn,
das sei mein größter Eifer!

6) Gib, dass ich des Gewissens Spruch
als deine Stimme ehre
und immer aufmerksam genug
auf seine Warnung höre.
Erinnert's mich an meine Schuld,
so lass mich, Vater, deine Huld
mit Reu und Demut suchen!

7) Mit deiner Gnade tröste mich
und stärke meine Seele,
dass sie vor Sünden hüte sich
und nie aus Vorsatz fehle.
denn wer nur reinen Herzens ist,
hat immer auch durch Jesum Christ,
dich, großer Gott, zum Troste.

Text:
Melodie: Nun freut euch, lieben Christen gmein