O, welch ein köstlich Abendmahl    

1) O, welch ein köstlich Abendmahl
hast du mir, Jesu, doch bereitet,
das mich aus diesem Jammertal
zu dir in Himmel lockt und leitet.
Dein wahrer Leib, dein teures Blut,
das unschätzbare Gnadengut
soll mich erquicken hier auf Erden,
damit ich möge selig werden.

2) Mein Herr und Gott, ich bin's nicht wert,
dass ich die Gnade soll genießen,
dass mir solch' Glücke widerfährt,
dich in mein armes Herz zu schließen.
Die Himmel sind nicht rein vor dir,
und dennoch kommest du zu mir,
zu mir, der ich in Sünden stecke,
und nichts, als Fluch und Elend schmecke.

3) Du rufst mir zu: 'Komm, nimm und iss,
was ich für dich in Tod gegeben,
nimm hin und trink, und sei gewiss,
ich gebe dir damit das Leben,
nun wirst du mein, und ich bin dein,
die Sünde soll verziehen sein,
weil du mein göttlich Blut genossen,
das ich am Kreuz für dich vergossen.'

4) O Jesu, welch ein Wunderwort
hör ich aus deinem teuren Munde.
Wie heilig ist doch dieser Ort,
wie selig ist doch diese Stunde,
wenn ich zu deinem Tische geh,
und unter deinen Gästen steh,
wo du so Herrlich mich beschenkest
und mich mit deinem Blute tränkest.

5) Ich zittere vor Furcht und Scheu,
indem ich etwas näher trete.
Mein Herz ist voller Angst und Reu,
ich seufze inniglich und bete:
o Jesu, denke nur nicht dran,
was ich zuwider dir getan.
Ach reinige mich selbst von Sünden,
und lass mich Gnade vor dir finden.'

6) O, mache selber mich bereit,
dass ich dich würdig mag genießen.
Ich dürste nach Gerechtigkeit,
lass mir die Gnaden-Tröpflein fließen.
Kehr ein in mein geringes Herz,
und zieh es kräftig himmelwärts,
dass ich, was eitel ist, verachte,
und nur zu dir zu kommen trachte.

7) Lass mich aus deinem Abendmahl
stets eine solche Kraft empfinden,
davon die bittre Sündenqual
in dem Gewissen muss verschwinden.
Die in Betrübnis mich erfreu',
im Kreuz-Kampf meine Stärkung sei,
die mich in Angst nicht lässt verderben
und hilft getrost und selig sterben.

Text:
Melodie: Unbekannt