O Schöpfer aller Dinge, nimm an    

1) O Schöpfer aller Dinge,
nimm an, was ich dir bringe
in dieser Morgenstund'.
Ich lobe deine Gnade,
auf grünen Auen-Pfade
mit preisgefülltem Mund.

2) Du bist der Zeit Verwalter,
du weißt von keinem Alter,
du führst der Sternen Lauf,
der scharfen Winde Sausen,
der schnellen Wellen Brausen
hältst du mit Drohen auf.

3) Du hast uns, Herr, geschaffen,
und wunderlich mit Waffen
der Glieder ausgeziert.
Du hast nicht nur gegeben
die Seel', den Leib, das Leben
und uns ans Licht geführt.

4) Du willst uns auch ernähren,
o Gott, zu deinen Ehren!
Das dick-bekleete Feld
wird durch die Sonn' erhitzet,
bald von dem Tau bespritzet
die trockne, schwangre Welt.

5) Was in den Lüften schwebet,
was auf der Erden lebet,
das hast du, Herr, gemacht.
Was grünet in den Wäldern,
was blühet auf den Feldern,
hast du hervor gebracht.

6) Du hast in diesem Jahre
die ährenreiche Haare
der Äcker angefüllt.
Das Blitzen, Donner-Knallen,
des Hagels strenges Fallen,
wurd' von dir oft gestillt.

7) So viel im Meer der Fische,
der Vögel im Gebüsche,
der Stern am Firmament.
So viel man auf dem Lande,
an unserm Pegnitz-Strande,
der Kräutlein zählt und kennt.

8) So viel aus hohen Zweigen
sich kleine Blätter zeigen
im Schloss der Einsamkeit.
So viel man Körner-Spitzen
sieht sammeln und zerritzen
bei dieser Erntezeit.

9) So viele sind der Gaben,
die wir empfangen haben
von deinem Himmelszelt.
Für diese soll dich preisen
mit tausend tausend Weisen
die segenvolle Welt.

Text:
Melodie: Unbekannt