1) O schlummre, Herz, recht sanft und still,
es geht doch nur, wie Gott es will,
nicht nach der Menschen Denken.
Ist auch dein Rat nicht Gottes Rat:
er wird doch, wie er immer tat,
zum Besten alles lenken.
2) Darum kannst du ja stille sein,
und schlummern sanft in Frieden ein,
wenn du ihm bist ergeben,
wenn, würdig seines Angesichts,
ein treuer Spiegel seines Lichts,
war deiner Seele Leben.
3) Lass nicht den Neid der Außenwelt,
ob trügend sie ihr Urteil fällt,
dich bringen aus dem Schlummer.
Leg an des besten Vaters Brust,
des Lieb' und Treue dir bewusst,
all' deinen Herzenskummer.
4) Und dann schlaf sanft und ruhig fort,
er dein Beschützer wacht ja dort,
die Hoffnung aller Frommen.
Der oben thront im Sonnenschein,
der wird auch in dein Kämmerlein
mit Gnad' und Hilfe kommen.
5) Vielleicht, wenn wieder aus der Nacht
zum neuen Tag du bist erwacht,
erfuhrst du schon sein Lieben.
So schlummre denn recht still und gut.
Er, der so große Dinge tut,
ist dir zur Wacht geblieben.