O Ruhm, wer hat auf dich gebaut    

1) O Ruhm, wer hat auf dich gebaut,
den nicht dein eitler Schein betrog?
O Liebe, wer hat dir vertraut,
dem nicht dein falsches Hoffen log?
O Welt, so überreich an Zier,
wer baut auf dich, wer traute dir?
Du lockst, du schimmerst mit dem Heut',
doch raschen Stromes strömt die Zeit
die Trümmer fort in Ewigkeit.

2) Was halt ich nun, ich Menschenkind,
in dieser schwanken Welt so fest,
dass, wenn die Zeit vorüberrinnt,
es mit dem Strom nicht von mir lässt?
Kann Ruhm, der doch so mächtig klingt,
kann Liebe, die so fröhlich singt,
kann nichts vor dir, o Zeit, bestehn,
wo soll denn vor dem Untergehn
die Hoffnung ihre Aussaat sän?

3) Ja, Hoffnung, sä' die Aussaat aus,
doch nicht in dieses Erdenland!
Ja, Hoffnung, baue kühn dein Haus,
doch nicht in dieses Meeres Sand!
Sä', wo es dir kein Sturm verweht,
bau, wo dein Haus auf Felsen steht:
bau dir ein Haus an Gottes Thron,
blick von der Welt zum Menschensohn! -
o, sieh, die Aussaat reifet schon!

4) Es kam der Heiland Jesus Christ, -
wo ist ein Ruhm, der an ihn reicht?
Er kam, er kommt zu aller Frist -
wo ist die Liebe, die ihm gleicht?
Verwesliches muss untergehn,
was ewig ist, muss auferstehn.
O Liebe, die sich segnend bot
für unser Leben in den Tod,
wir gehn mit dir zum Morgenrot!

Text:
Melodie: Unbekannt