O Menschenkind, heb deine Augen auf    

1) O Menschenkind, heb deine Augen auf,
es nahet sich das Ende,
beweine doch den eitlen Lebenslauf,
gib dich in Jesu Hände,
damit sein strenges Urteil schweigt,
wenn er sich einst als Richter zeigt.

2) Beschwer mein Herz nicht mit der Völlerei,
verlass die Bauches-Sorgen,
mach heute noch sich von denselben frei,
fang jetzt und alle Morgen
dein Leben wie von neuem an,
tret auf die schmale Himmels-Bahn.

3) Ach, wache doch, so ruft dir Jesus zu,
sei unermüdet wacker,
sonst bringt der Feind dich, eh du's denkst, zur Ruh'
und fälscht den Herzens-Acker.
Sei stets vor Gott zu stehn bereit,
sei wachsam! Du hast hohe Zeit!

4) Ach, bete doch! Damit du würdig wirst,
dem Übel zu entfliehen.
Und dass dich einst der teure Lebensfürst
nicht darf zum Tode ziehen.
Ach, bete doch und klage Gott
durch Jesum täglich deine Not.

5) Nimm Jesum auf! Und schließ ihn in dein Herz,
er wird dich sicher führen.
So wird denn auch die Furcht, der Seelenschmerz
sich dir erwünscht verlieren.
Nimm Jesum gern und willig ein,
so kann dein Herze fröhlich sein.

6) Ach, glaube doch! Dein Jesus lässt dich nicht,
wenn ihn dein Herz verehret,
und solches ihm nicht schändlich widerspricht,
wenn dessen Wort dich lehret,
verehre deines Jesu Joch,
und sei getrost, ach, glaube doch!

7) Ach, glaube doch! Und lass die Frucht davon
auch in die Wirkung gehen,
so wirst du einst vor deines Jesu Thron
zu seiner Rechten stehen,
heut schallt die Sünderstimme noch,
ach bessre dich, ach, glaube doch!

Text:
Melodie: Unbekannt