1) O Liebe, sel'ge Himmelsleiter,
du sanft aufziehend Herzensband!
Roos' Israels und seine Reiter!
Du Heergeleit ins Vaterland!
Du Wolkenzug, Du Feuersäule,
hell strahlend durch der Wüste Nacht!
All' ander Ding währt seine Weile,
unendlich dauert Deine Macht!
2) Der Leiter Fuß berührt die Erde,
zum Himmel reicht ihr heil'ges Haupt;
der steilen Wanderschaft Beschwerde
besieget leicht, wer liebt und glaubt.
Denn oben an der höchsten Stufe
winkt uns der ew'gen Liebe Sohn.
Wie froh gehorcht man seinem Rufe,
wie lieblich lockt sein Hirtenton!
3) Und Gottes Engel auf und nieder,
Gefährten dieser Pilgerschaft,
ermuntern uns durch Himmelslieder;
verborgnes Manna mehrt die Kraft.
O selig, selig sind die Stunden,
da Lieb' uns Stuf auf Stufe hebt!
da Dir, Du Mann voll Blut und Wunden,
das Herz mit Macht entgegen strebt!
4) Wo bist du, Herz? Auf welcher Stufe?
Noch unten tief im Nebeltal?
Emporgehoben, nah dem Rufe?
Am Eingang schon zum Freudensaal?
Ach, eile, säume nicht zu nahen!
Bald an der höchsten Stufe reicht
der Freund die Hand dir zum Umfahen:
Dann fei're, Herz, ihr Lippen, schweigt!
Das Lied "O Liebe, sel’ge Himmelsleiter" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Liederbuch Band 2 (2016) |
732 |