1) O könnt ich dich, mein Gott, recht preisen,
wie du des Preises würdig bist!
könnt ich dir ganz den Dank beweisen,
den dies mein Herz dir schuldig ist.
Dies Herz, das deiner Gütigkeit
sich täglich mit Entzücken freut.
2) Wer überströmet mich mit Segen?
Wer teilt mir mit, was mir gebricht?
wer schützet mich auf meinen Wegen?
Wer schenkt dem Geiste Trost und Licht?
Wer gibt zu meinem Tun Gedeihn?
Allgütiger, du bists allein!
3) Zu zählen sind sie nicht, mein Vater,
die Werke deiner Segenshand.
Du warst schon meines Wohl Berater,
eh' mein Bedürfnis ich empfand.
Selbst eh ich war, da maßest du
mir schon mein Schicksal liebreich zu.
4) Du stärkst mir das geschenkte Leben,
und lässest nie mich freudenleer.
Zum höhern Glück mich zu erheben,
schickst du auch manche Trübsal her.
Doch stehst du auch mit Kraft mir bei,
dass ich nicht zag und mutlos sei.
5) So oft hat dies in meinen Tagen
zu Freudentränen mich gerührt,
wie du mich unter manchen Plagen
zwar wunderbar, doch gut geführt.
Bei jeder drohenden Gefahr
fand ich stets deine Tröstung dar.
6) Wie sollt ich denn nicht voller Freuden
beständig deinen Ruhm erhöhn?
Wie sollt ich, auch im tiefsten Leiden,
nicht frohvertrauend auf dich sehn?
Du leitest mich nach deinem Rat,
der nur mein Heil beschlossen hat.
7) Durch Taten will ich Dank dir bringen,
so lange sich mein Herz bewegt.
Von deiner Güte will ich singen,
so lange sich die Zunge regt.
Und wird mein Mund einst sprachlos sein,
so stimm ich auch noch seufzend ein.
8) Hier kann ich schwaches Lob nur geben,
nimm es, mein Gott, in Gnaden an,
bis ich in einem bessern Leben
dich würdiger erheben kann.
Da steiget in der Engel Chor
mein Lobgesang zu dir empor!