O Jesu, wenn ich suche dich    

1) O Jesu, wenn ich suche dich,
so weiset mich die Welt von sich,
die ganz, wie Salem, ist verblendet.
ach, sie ist freilich nicht der Ort,
dahin, o Herz, dein göttlich' Wort
mich, als der Leitstern, zu dir sendet.

2) Nun, ist es nicht Jerusalem:
wohl an, so sei es Bethlehem,
und nur ein Stall voll Armutwesen.
Mir ist ganz wohl in allem Weh.
Im Fall ich, Jesu, dich nur seh,
im Fall ich mag bei dir genesen.

3) Ach, mach mein Herz zu dir bequem,
und lass es sein dein Bethlehem,
sei stets darinnen neu geboren:
ich kann verlachen Not und Tod,
wenn ich von dir, du Himmelsbrot,
also zum Hause werd' erkoren.

4) Weil dort der Jud' nicht kennen dich:
o Christe deines Volks bin ich.
Ein Christ bin ich nach dir genennet.
Dir auch mein Taufbund mich verband,
und ich wohn hier in deinem Land.
Sonst keinen Herrn mein Herz erkennet.

5) Gern will ich streiten, o mein Gott,
hier wider deiner Feinde Rott',
gib mir nur deines Geistes Waffen.
Gern will ich meiden, was ich soll,
und tun, was dir gefället wohl,
nur meine Schwachheit wollst nicht strafen.

6) Den großen Herren schenkt man hier.
Was kann ich, Jesu, schenken dir?
Nimm hin mein rauchend' Andachtsherze.
Nimm hin die Myrrhen wahrer Reu',
nimm Gold des Glaubens auch dabei:
hilf, dass mein Schenken sei kein Scherze.(b)

7) Die Seel', den Leib und alle Hab',
was deine Gnade, Herr, mir gab,
das geb ich dir zu Dienste wieder.
Ich will auch meine Ehrenkron'
alldort vor deines Reiches Thron,
mein König Jesu, legen nieder.

Text:
Melodie: Unbekannt