1) O Jesu, wenn ich dich
und mich hier recht erwäge,
und meine Niedrigkeit
bei deiner Hoheit lege,
so werd ich ganz verfeigt,
ja aller Mut fällt hin,
und weiß vor Zögern nicht,
wie ich zu trösten bin.
2) Denn wenn ich mich, o Herr,
zu deinem Mahl nicht stelle,
so flieh ich von dem Ort
der rechten Lebensquelle,
ja, von dem Brunn' des Heils,
der einzig und allein
mein rechter Labetrank
und Arzenei kann sein.
3) Würd ich denn aber auch
unwürdig hinzugehen,
müsst ich dich, der du mich
geladen, zornig sehen.
Es würd' durch meine Schuld
die beste Arzenei
in Gift verkehren sich,
das mir nur schädlich sei.
4) Drum weiß in dieser Angst
ich keinen Rat zu fassen,
als, Jesu, nur bei dir,
du wirst mich nicht verlassen.
Du siehst, dass ich allein
auf deine Gnade bau
und in der Zuversicht
schon deinen Beistand schau.
5) Erleuchte du mich, Herr,
mit deines Geistes Gaben,
zeig deinen Willen nur,
wie du es recht willst haben.
Zünd in mir an ein Feu'r,
zu diesem Mahl bereit,
uns treibe weit von mir
die alte Blödigkeit.
6) Führ, Jesu, meinen Fuß
auf deinen rechten Stegen.
Davon ich nimmer mehr,
lass mich gar wohl erwägen.
Wie dieser Liebestrank,
dies süße Himmelsbrot
das Mittel sei, wodurch
sich uns gibt unser Gott.
7) Mein Jesu, mach mir kund,
wie ich mich muss bereiten,
was Andacht es heischt,
den Gott der Herrlichkeiten
zu nehmen auf in mir,
ach, Jesu, steh mir bei,
dass dies Geheimnis recht
von mir gefeiert sei.
verfeigt = verzagt