O Jesu, wär ich armes Kind    

1) O Jesu, wär ich armes Kind
in allem so wie du gesinnt!
Ach gib, dass ich dir folge recht,
mein Heiland, als dein Kind und Knecht.

2) Dein Leben zeigt mir meine Pflicht,
du bist mein Spiegel und mein Licht.
Ach Herr, wie bin ich noch so weit
von deines Bildes Ähnlichkeit!

3) Wie groß war deine Freudigkeit:
Mein Vater hört mich allezeit.
Hilf mir zu solcher Zuversicht,
die dich ergreift und lässt dich nicht.

4) Mit Armen, Kranken, Irrenden
sehr treu und freundlich umzugehn,
war deine Weis und steter Brauch.
O wär es doch der meine auch!

5) Im Leiden warst du als ein Lamm,
schaltst nicht, die dir ohn Ursach gram;
doch wenn’s betraf des Vaters Ehr,
konntst du, o Herr, auch eifern sehr.

6) Gib mir auch unerschrocknen Mut
und Eifer, wenn es nötig tut,
doch aber auch Bescheidenheit
und heilige Vorsichtigkeit.

7) Scheint’s dem unmöglich, andern schwer,
so kennen sie nicht deine Lehr
noch deine Liebe; die macht’s leicht,
dass uns nichts mehr unmöglich deucht.

8) Lass so in meiner Pilgerschaft
mich schreiten hier von Kraft zu Kraft,
von Glauben gehn zu Glauben fort,
bis dass ich bin am rechten Ort.

Text: (1712)
Melodie: Nun danket all und bringet Ehr

Das Lied "O Jesu, wär ich armes Kind" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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