O Jesu, sieh dein armes Kind    

1) O Jesu, sieh dein armes Kind,
das sich um deine Füße windt:
es hofft, um Trost verlegen,
auf deinen Kreuzessegen.

2) Lass deinen reichen Gnadenquell,
zu dem ich mich in Demut stell,
mein mattes Herz bewässern,
so wird sich's mit mir bessern.

3) Ich bin zwar dessen gar nicht wert,
was meine Seel' von dir begehrt.
Doch du, der mich versühnet,
hast mir's voraus verdienet.

4) Bin ich ein sündigs Menschenkind,
so weiß ich, alle Sünden sind
gebüßt, und Gnad' erworben,
da du für uns gestorben.

5) Dein in- und äußerliches Weh,
der Kampf, den ich im Geiste seh.
Dein Schweiß, die blut'gen Tropfen,
des Herzens schweres Klopfen.

6) Die Ritzen von der Dornenkron',
der übergroße Spott und Hohn
und was du ausgestanden
von Geißeln und von Banden,

7) Der letzte Schmerz am Kreuzes-Pfahl,
der Gallentrank, die Seelenqual,
die fünf blutroten Wunden,
die bittern Todesstunden.

8) War nicht das alles auch für mich?
Mein Heiland, ja, so fass ich dich.
Wie du da hingst im Blute,
kommst du auch mir zu gute.

9) Du zeigest mich dem Vater an,
dass du für mich hast g'nug getan.
Ich hang in deinen Armen. -
er muss sich mein erbarmen.

10) Mein Vater! Ja, so darf ich dich
nun nennen. Und ich fühle mich
als Kind mit dir verbunden,
durch deines Sohnes Wunden.

Text:
Melodie: O Jesu, sieh dein armes Kind