1) O Jesu, König hochgeboren,
der du mich dir zur Braut erkoren,
und auf dein Hochzeitsfest
so freundlich laden lässt,
schau, hier komm ich gegangen,
mein Herze brennt und flammt in mir,
dich, aller Menschenkinder Zier,
dich, Himmels-Bräutigam,
in Liebe zu empfangen.
2) Ach, komm, o Sonne meiner Seele!
Bezieh doch dieses Herzens Höhle,
mein Bräut'gam weiß und rot,
du wahrer Mensch und Gott!
Du schöne Saronsblume,
komm, zieh in deinen Garten ein,
lass hier dein Zelt und Wohnung sein,
und nimm mich gänzlich dir
zum ew'gen Eigentume.
3) Hier bin ich in dem Hochzeitskleide
von deiner Unschuld reinster Seide.
Die schönste Purpurtracht
hat mir dein Blut gebracht.
Der Glanz der holden Strahlen,
o Schatz, von deiner Gottheit Pracht
ist, der mich Sternen gleiche macht,
und mich (ob ich schon schwarz)
kann englisch-schöne mahlen.
4) Dein Wort ist die Vermählungskette,
das Himmelreich ist's Hochzeitsbette,
mein zugebrachtes Gut
ist meines Glaubens Glut,
dies sind die Morgengaben,
drauf werd ich wohl dein Paradies,
o süßer Bräutigam, gewiss,
und deines Vaters Reich
zu einem Mahl-Schatz haben.
5) Komm, holder Bräut'gam, nimm mich immer
und führe mich ins Hochzeitszimmer,
das schon von Ewigkeit
ist durch dein Blut geweiht.
Das Heer der Seraphinen
hat sich um unser Bett gelegt,
die Stern', und was der Himmel trägt,
stehn da, auf dein Gebot,
uns ewig zu bedienen.
6) Zu guter Nacht, ihr Eitelkeiten!
Ich ruh' an meines Bräut'gams Seiten
und tret jetzt ohn' Verdruss
die Welt hier untern Fuß.
Wer sich will so vermählen,
wer sich wünscht in die Zahl der Gäst'
bei dieses Lammes Hochzeitsfest,
dem muss das Hochzeitskleid,
der Glaube, ja nicht fehlen.