1) O Jesu, König, hoch zu ehren,
du verklärter Gottessohn,
vernimm in Gnaden mein Begehren,
ich werfe mich vor deinen Thron.
2) Mich drückt der Dienst der Eitelkeiten,
ich bin verstrickt in fremder Macht,
ich hab auch keine Macht zum Streiten,
ob ich gleich immer will und tracht.
3) Oft werd ich leider wider Willen,
bald hin bald her gerissen noch,
ich kann nicht, wie ich will, erfüllen
das Gute, das ich liebe doch.
4) Ich sitz an dies und das gebunden,
wie sehr mich auch nach Freiheit sehn,
ich werd zerstreut und überwunden,
ob ich mich gleich an dich gewöhn.
5) Ich mag mich üben und mich zwingen,
ich finde nirgends wahre Ruh.
Die Eigenheit in allen Dingen
mir steht im Wege, was ich tu.
6) Die Eigenheit macht mich so bange,
doch kann ich ihr entweichen nicht.
Ach Herr, es wird dem Geist so lange,
bis deine Gnad dies Joch zerbricht.
7) O Jesu, wann wird’s doch geschehen,
dass du mich aus dem Kerker führst?
Wann werd ich dich nur in mir sehen,
dass du alleine mich regierst?
8) Nimm ein mein Herz, ich will es geben
auf ewig dir zum Eigentum,
ich will mir selbst nicht länger leben.
Mein Herzenskönig, Jesus, komm!
9) Komm, nimm mein Herz dir ganz zu Eigen
und nach Gefallen mich regier.
Befiehl, mein Herz, ich werde schweigen,
ich schenke meinen Willen dir!
10) Ach, töte, was sonst in mir lebet,
ich geb es hin in dein Gericht.
Lass beugen, was dir widerstrebet,
vor deinem Glanz und Angesicht!
11) Mein Herze dir zum Thron bereite
und wohn dann ewiglich in mir,
mit deiner Augen Wink mich leite
und mach mich ganz gelassen dir!
12) Dir, dir gehört dies Herz alleine,
nur dir es ganz verschrieben sei.
Mein Herr und König, den ich meine,
bewahr mich ewig dir getreu!