O Jesu, Freund der Seelen    

1) O Jesu, Freund der Seelen,
wen lädst du zu dir ein?
Wer darf sich dahin zählen,
dein Himmelsgast zu sein?
Wem bietst du deine Gaben,
wem deine Freuden an?
Wer soll die Fülle haben,
die kein Mensch geben kann?

2) Vielleicht nur den Gerechten
an jenem sel'gen Ort,
nebst den verklärten Knechten
gilt dieses Gnadenwort?
Den Engeln, die dich oben,
ist dieses Freudenmahl
vielleicht nur aufgehoben
in deinem Himmelssaal?

3) Ach nein, es ist ein Sünder,
ein armes Menschenkind,
ein Stummer, Lahmer, Blinder,
der solche Gnade findt.
Er darf nur willig kommen,
die Tafel ist bereit, -
hier wird er aufgenommen
auf Zeit und Ewigkeit.

4) Wer sollte dieses hoffen,
ein Sünder sei gemeint?
Dem steh' der Himmel offen,
Gott selber sei sein Freund!
Gnad' über alle Gnaden!
Herr Jesu, wie ist mir?
Auch ich bin eingeladen;
o Preis und Dank sei dir!

5) Lass kein Geschöpf mich hindern
in diesem Segenslauf!
Lass meine Lust nichts mindern,
ich geb es alles auf! -
zeig mir die rechte Türe
zum Himmels-Vaterland.
Stärk meinen Gang, und führe
mich selbst an deiner Hand.

6) Beug immer meinen Willen,
und reiz ihn selbst dazu,
den deinen zu erfüllen,
lass mir sonst keine Ruh'.
Ich will bei nichts verweilen,
was nur das Herz beschwert,
will dir entgegen eilen;
dein Himmel ist es wert.

7) Wie will ich dann dort oben,
gespeiset, froh und satt,
Herr, deine Treue loben,
die mich errettet hat.
Wenn ich auf jenen Auen,
in deiner Gäste Zahl,
dich ewiglich kann schauen
bei solchem Freudenmahl!

Text:
Melodie: Valet will ich dir geben