1) O Jesu, allerschönstes Licht,
du bist auch mir im Wort erschienen,
ich weiß nun, wie man dir soll dienen,
und wo dein Gnaden-Angesicht
zu suchen und zu finden sei,
dass sich mein Herze dein erfreu.
2) Wenn ich in' heil'gen Tempel geh,
allwo man deine Wunder lehret,
und deinen Namen rühmt und ehret,
wenn ich in Andacht knie und steh
vor deinem Denk- und Dank-Altar,
werd ich im Geiste dein gewahr.
3) Da siehst du, liebstes Gotteskind,
mich armen Sünder zu versühnen,
mir Gottes Gnade zu verdienen.
Du bist so treu und wohl gesinnt,
du machest meine Sünden dein,
und mich dadurch hingegen rein.
4) Drum darf hinfüro nun auch ich
mit meinem Seufzen, Flehn und Beten
vor deines Vaters Antlitz treten,
und bin versichert, dass auch mich
kein Zorn, kein Fluch, kein Drohn wegstößt,
weil du davon mich hast erlöst.
5) Auch wirst du mir durchs Wort bekannt,
dass du, o Jesu, du mein Leben,
mir seist zum Gnadenlicht gegeben,
dich fasset nun die Glaubenshand
und drücket dich an Brust und Herz,
so weichet Zagen, Angst und Schmerz.
6) Mein Heil, mein Schatz, entzieh dich nicht,
lass mich dich nimmermehr verlieren,
wer will mich sonst in Himmel führen.
O, bleibe mir im Tod ein Licht,
das mich aus aller Angst und Leid
zu dir führt in die Herrlichkeit.
7) O, süße Herz- und Augenlust,
du schönes Licht und Trost der Heiden,
liegst du, wenn ich von hier soll scheiden,
mir nur an meiner Glaubensbrust.
So fahr ich auch erfreut davon
im Friede, gleich wie Simeon.
8) Ja, wenn es denn wird heißen: Nu!
Nun bin ich lebenssatt und müde!
So nimm mich auch dahin im Friede,
und bringe mich zur Seelenruh.
Nimm hin, nimm hin, die müde Seel',
o Jesu, mein Immanuel.