1) O Höchster, deine Gütigkeit
und deine Wahrheit reicht so weit,
als deine Himmel glänzen.
Die Heiligkeit, die dich erhöht,
dein Recht und diene Majestät
ist ohne Ziel und Grenzen.
Gott, deine Treu verlässt uns nie,
fest wie die Berge stehet sie
auf nie bewegten Gründen.
Du, der uns lauter Gutes gibt,
du lässest jeden der dich liebt,
Erbarmung vor dir finden.
2) Der Menschen und der Tiere Schar
erhältst du, Höchster, wunderbar;
wer kann dich gnug erheben?
Du Gott voll Gnade, voll Geduld,
erzeigest allen deine Huld,
die hier auf Erden leben.
Wie reich an Gnaden bist doch du:
Du gibst den Menschenkindern Ruh
im Schatten deiner Flügel;
du sättigst sie mit Überfluss;
es strömt dein milder Segensguss
herab auf Tal und Hügel.
3) O Herr, du bist des Lebens Quell;
in deinem Licht nur wird uns hell
das Dunkel in dem Leben.
Noch kennten wir dich, Höchster, nicht,
wenn du nicht dieses Lebenslicht,
dein Wort, uns nicht gegeben.
O breite deine Gütigkeit,
dein Recht und Wahrheit jederzeit
auf alle, die dich kennen.
Das tu auch mir, du starker Held,
so wird der stolze Geist der Welt
mich niemals von dir trennen.
Diese Nachdichtung lässt die ersten Verse des Psalms – eine Klage über gottlose Menschen – aus und entfaltet umso reicher den Hauptteil, ein umfassendes Lob von Gottes Güte, seiner Fürsorge für die Schöpfung, seiner Leben spendenden Kraft und seines Lichtes. Die breit angelegte Strophenform und die weit gespannte Melodie – zur Reformationszeit in Straßburg für den 119. Psalm geschaffen – unterstreichen den großen Gestus des Liedes. (Andreas Marti)
Das Lied "O Höchster, deine Gütigkeit" ist in 2 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Evangelisch-reformiertes Gesangbuch (RG) (1998) |
27 | ||
Kumbaya (1994) Ökumenisches Jugendgesangbuch |
86 |